Gleich vorab: Januar und Februar 2021 sind ausgefallen auf Grund meiner familiären Auszeit. Allerdings, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Diesmal stelle ich euch einen jungen MOC-Designer vor, der durchaus vielversprechende Arbeit als MOC-Designer geleistet hat. Er ist fünfzehn Jahre jung, stammt aus Österreich und ist ein großes Talent – möglicherweise der kommende Shooting Star. Seine Einstellung als MOC-Designer, sein jugendlicher Eifer, sein Drang und seine Werke haben mich durchaus begeistert. Nun denn, hier und heute im Fokus, Manege frei für: JB Lego Creations (aka Pistenbully).
JB Lego Creations ist auch in den Foren (wie zum Beispiel der Noppensteinwelt oder auf dem Discord der Steinefreunde-Noppensteinwelt) ebenfalls bekannt als Pistenbully, bürgerlich kann man ihn bei seinem Vornamen Jakob ansprechen. Für diesen Artikel bleibe ich bei seinem Vornamen Jakob. Wie schon erwähnt, er ist mit fünfzehn Jahren zwar ziemlich jung innerhalb der MOC-Designer-Szene, allerdings darf man sich vom Alter nicht irritieren lassen.
Tätig auf der MOC-Designer-Plattform Rebrickable.com ist Jakob seit Dezember 2019, jedoch gestaltet Jakob schon weit länger seine MOC-Designs. Seine Kreationen auf Rebrickable umfassen dort mit Stand 07. März 2021 insgesamt 16 Sets (Klick zu Rebrickable) – aber nahezu alle wurden auch für den realen Betrieb mit echten Steinen gebaut und getestet. Jene, die nur digital gebaut wurden, sind auch gratis zum Download auf Rebrickable erhältlich. Das unterscheidet durchaus seine Designs von vielen anderen auf Rebrickable, die dort nur digitale Entwürfe hochgeladen haben, die im echten Leben das Vorurteil vieler MOCs befördern: Schaut nur gut aus und zerbröselt beim bloßen Anfassen. Genau das passiert bei den gebauten Designs vom Jakob eben nicht.
Sein Portfolio umfasst hauptsächlich kettengetriebene Fahrzeuge (daher auch der Nick Pistenbully), man findet aber auch manch andere Designs wie einen Engel, einen Gabelstapler, diverse B-Modelle zu existierenden Lego-Sets oder einen Jaguar S-Type (genauer das Fahrzeug eines anderen MOC-Designers namens Buttermaker).
Aufmerksam wurde ich auf Jakob über den Discord der Steinefreunde-Noppensteinwelt, als er mit großer Leidenschaft die Sichtweise eines MOC-Designers dargestellt hat zum Thema unlizenzierte Nutzung von MOC-Designs bei gewerblich vertriebenen Klemmbausteinsets. Spätestens über die Noppensteinwelt und auch über Rebrickable ist er weiter in meinen Fokus gerückt, so dass er der MOC-Designer des Monats März wurde.
Auch nutzt er YouTube als Medium zur Darstellung der Technic-Funktionen, welche er dann gekonnt auf seiner Rebrickable-MOC-Seiten einbaut (Klick zum Kanal), ich werde später jeweils zu den einzelnen MOCs Videos (sofern vorhanden) dazu einbinden.
Mir gefallen an den Designs von Jakob, dass sie mit viel Freude und Detailgrad an Funktion gebaut wurden. Vor allem Sets wie der Gabelstapler oder der Radlader zeigen, was aus dem Franchise Model Team (1986 – 2004) von Lego im 21. Jahrhundert hätte werden können. Denn was die Designs von Jakob ausmachen, ist das Verschmelzen von Technic und Creator Expert, ja eben genau das, was früher Model Team von Lego so besonders gemacht hat.
Ein kleiner chronologischer Auszug aus seiner noch jungen Karriere als MOC-Designer, vom Anfang bis heute (März 2021) – In dem Sinne lasse ich jetzt Bilder sprechen samt kleinen Videos:
Es war einmal… Duplo-Zeit (2009)
Einer meiner ersten „MOCs“, im Alter von drei Jahren. An dieses Alter erinnert man sich später nicht mehr, allerdings möchte ich noch sagen, dass mein Papa bis ich ungefähr fünf war, immer mit mir Duplo gebaut hatte, die klassischen Dinge wie Türme, aber auch riesige Flugzeuge, die so schwer waren, dass ich sie kaum hochheben konnte.
Kein richtiges Design, aber der klassische Fall, den so ziemlich jedes Elternteil kennt: Man baut mit dem Kind einfach Duplo und erfindet jeden Tag eine neue Sache. Jakob war hier zu dem Zeitpunkt drei Jahre alt im Jahre 2009. Nicht wenige Eltern, vor allem Väter, bauen mit ihren Kindern oft riesige Türme. Manchmal – eben unverhofft – entzündet man damit eine große Leidenschaft, die keine Dark Ages fürchten müssen.
Ein Anfang ist gemacht – die Luxusyacht (2016 oder 2017)
Zwischen neun und ungefähr elf Jahren baute ich eine Zeit lang sehr gerne Yachten und Wohnmobile, wobei es mir nicht darum ging, diese so genau wie möglich zu rekonstruieren, sondern eher eine realistische Inneneinrichtung zu entwerfen. Wenn mir jemand heutzutage die passenden Teile in die Hand drücken würde, würde ich sicher immer noch gerne so etwas bauen 😊
Im Grunde ist hier schon eine starke Tendenz zu sehen. Als Elternteil, welches nicht mit Klemmbausteinen im Erwachsenenalter involviert ist, sieht man nur ein Schiff, welches das eigene Kind zusammengezimmert hat. Sieht man aber genauer hin, ist es ein zusammengebautes und durchdachtes Innenleben mit den im heimischen Kinderzimmer verfügbaren Steinen. So gesehen entspricht dieses Schiff der genauen Definition von „Pizzastyle“ – Funktion vor Farben, sprich man hat dann das bunte Allerlei oder nicht die passenden Farben, aber die Form und Funktion wurde gewahrt. Genau das führt oft zum wahren MOC-Design, da man angespornt ist, die verfügbaren Teile für das eigene Design aufzutreiben. Man kauft plötzlich nur Sets genau wegen der Teile oder kauft spezifisch auf Bricklink oder anderen Plattformen ein für Teile.
Als Elternteil und damals betroffenes Kind in dem Alter, ich kann es immer nur wiederholen: Wenn eure Kinder ganz spezielle Sets haben wollen und gerne klemmen, kauft sie (Wenn das Budget es hergibt!). Besonders, wenn euer Kind schon über sieben, acht oder neun Jahre alt ist, es denkt sich nicht selten was dabei. Nicht selten hebt ihr damit das Niveau und die Qualität der Designarbeit eures Kindes auf eine ganz neue Stufe. Und euer Kind hat eine wahnsinnig tolle Kindheit damit.
Pistenbully 600 Level Red erste Version (07.2018 – 01.2020)
Wenn Jakob etwas hat, dann ist es ein… Fetisch will ich es nicht nennen, aber ein Faible für kettengetriebene Fahrzeuge – besonders die Pistenbullys von Kässbohrer.
Für Technik hatte ich mich schon immer interessiert, spätestens als ich mit sieben Jahren den 8043 Lego Technic Raupenbagger mit vier Motoren bekam. Daraus wurde dann alles mögliche gemoct, auch ein erster Prototyp einer Pistenraupe, allerdings noch ohne spezielles Vorbild. Als ich zwölf Jahre alt war, kaufte ich mir in den Ferien einen gebrauchten 42055 Lego Technic Schaufelradbagger und begann die erste Pistenraupe zu bauen. Diese hatte eine Kettenbreite von 2 Ketten nebeneinander, außerdem ein Umschaltgetriebe, mit dem man zwischen jeweils 4 + 4 Funktionen hin und her switchen konnte. Damit verfiel ich irgendwie in ein Pistenraupen-Bauwahn, ich baute noch zwei weitere Versionen bis Anfang 2020, eine immer besser als die andere.
Während der langen Entwicklungszeit für das besagte rote Ungetüm hat auch Jakob diverse Videos zum Fortschritt auf YouTube hochgeladen, in dem Fall möchte ich präziser die Ketten hervorheben:
Das Modell hier findet man in drei Varianten auf Rebrickable zum Kauf:
- Pistenbully mit Winde (MOC-36730, 4162 Teile)
- Pistenbully ohne Winde (MOC-36390, 3704 Teile)
- Winde solo ohne Pistenbully (MOC-36915, 458 Teile)
Genau der gesagte Pistenraupen-Bauwahn aber hat in der Entwicklungszeit des ersten Prototyps und der darauffolgenden Revisionen auch solche Werke hervorgebracht, wie das Bagger-Fahrgestell, welches er auf Rebrickable veröffentlicht hat:
MOC-Chassis for an excavator (2019)
Als kurzer Einwurf zwischen den Pistenbullys – Es ist für mich immer schön zu sehen, wenn junge Leute wirklich nicht in die Dark Ages fallen, hier war Jakob gerade einmal dreizehn Jahre alt, als er auf Rebrickable seine Anleitung hochgeladen hat. Die Anleitung ist auf Rebrickable unter der Nummer MOC-32845 erhältlich für 4,99 € oder einfach auf den Link klicken (Klick).
Pistenbully 600 Level Red (Finale Version, 02.2020 – 04.2020)
Nun, ein Modell im ungefähren Maßstab 1:12 des „Pistenbullys 600 Level Red“ von der Firma Kässbohrer, welcher aktuell zu den modernsten Pistenraupen der Welt zählt. Es vereint auch hier in nahezu perfekter Harmonie Funktion und Form ohne zu sehr wie Technik auszusehen aber auch nicht nur eine Vitrinenschönheit zu sein.
Anfang 2020 stellte ich die Anleitung für die dritte Version der Pistenraupe fertig, war aber von den Formen und den Funktionen noch nicht 100% zufrieden. Inzwischen hatte ich angefangen meine Teile zu sortieren und da auch noch viel Rot dabei war dachte ich mir: Warum nicht die alte Pistenraupe nochmal opfern ? 😉 Lustig war, das ich hier zufällig durch einen Wunsch eines Abonnenten meines YouTube-Kanals wieder auf den Pistenbully 600 Level Red zurückkam, nachdem der erste große Pistenbully zwar schon nach diesem Vorbild gebaut wurde. Die folgenden zwei MOCs aber einem gewöhnlichen Pistenbully 600 select nachempfunden waren. Der Bau begann, ich machte regelmäßige, aber noch ziemlich unprofessionelle Bauupdate-Videos für meinen YouTube-Kanal. Nach 81 Tagen des Bauens und Video schneiden war ich endgültig fertig, sprich das finale Video zu diesem MOC ging online. Die acht Funktionen funktionierten alle so wie ich es mir vorgestellt hatte und wurden über zwei Vengit SBricks mit Hilfe des Handys gesteuert sowie durch eine Lego Akkubox gespeist. In der Winde ist ein Rückziehmotor verbaut, sodass man theoretisch mit Seil fahren kann. Die Formen trafen das Original auch recht gut, und der Platz war bis aufs letzte ausgenutzt, da ich pro Fahrwerksseite gleich zwei Motoren zum Fahren eingebaut hatte (keine Ahnung wie sich das ausging vom Platz ^^). Dieses MOC ist bis heute mein „Liebligsmoc“ von den MOCs, die ich gebaut habe. Für eine Anleitung war ich aber bis heute zu faul…..da ungefähr 5000 Teile verbaut sind.
Pistenbully 100 Antarktis (05.2020)
Je mehr ich so den Fortschritt während des Jahres 2020 anschaue, desto mehr fällt mir auf, wie sehr wohl die Pandemie den jungen Mann angetrieben hat. So macht es den Eindruck, denn es wird ein Feuerwerk nach dem anderen als MOC abgefeuert. In diesem Fall ist er seiner Leidenschaft nach Pistenraupen wieder nachgegangen und kredenzt der Welt ein Set nach einem realen Vorbild: Pistenbully 100 Antarktis von Kässbohrer. Jakob nennt selbst den MOC „klein aber fein“, jedoch fallen gleich über 1,5k an Teile einem ins Auge:
Eigentlich war dieser Pistenbully der erste MOC von Jakob, den ich kennenlernte. Bei diesem ist mir sofort Model Team eingefallen, auch der Einsatz der zwei alten Lego Technic-Figuren wurde gekonnt eingesetzt. Nun, Lego Technic-Figuren waren lange Zeit im Einsatz (1986 – 2000), lange bevor Jakob das Licht der Welt erblickte. Freut mich, dass er auch daran gedacht hat. Meine Damen und Herren, wir brauchen wieder Technic-Figuren und mehr Technic-Bricks!!
Direkt nach dem Abschluss des Pistenbully 600 Level Red im ersten Halbjahr 2020 baute ich noch diesen kleinen Pistenbully, der wie das Original aber keinen vorderen und hinteren Geräteträger hatte, sondern nur auf den Personentransport ausgelegt war. Klein, aber fein ^^ Mit diesem MOC endete die Pistenraupen-Ära.
Über zwei Jahre exzessiv Pistenraupen bauen ist für einen jungen Mann in dee Sturm-und-Drang-Phase eine respektable Leistung! Die Anleitung ist ebenfalls auf Rebrickable unter Nummer MOC-45605 erhältlich oder hier via Link (Klick).
Nun, die besagte Raupenzeit ist vorbei, aber damit nicht die MOC-Karriere von Jakob. Weiterhin bewegt sich Jakob weiterhin im Terrain der Maschinenbaukunst deutscher Provenienz, die er mit seinen Steinen darstellt.
Jungheinrich EFG 316-320 (07.2020 – 08.2020)
Lasst die Bilder sprechen und den Designer selbst zu Wort kommen:
Galerie des Elektrogabelstaplers:
Einige Zeit später erzählte mir ein Freund, dass er momentan an einem Gabelstapler baue. Gabelstapler sind technisch interessant und auch nicht unfassbar groß, weshalb ich auch einen baute. Was mir an diesem MOC besonders gefällt, dass alle Funktionen perfekt funktionieren, ohne sich ab und an aufzuhängen (so etwas passierte öfters während der Tests z.B. bei der Pneumatik der Pistenbullys). Das Modell wird wieder über einen Vengit SBrick gesteuert und hat vier Funktionen.
- Höhe: 25 Noppen (20 cm) | [Ausgefahrener Staplermast] : 38 Noppen (30,5 cm)
- Länge: 29 Noppen (23 cm)
- Breite: 10 Noppen (8 cm)
- Gewicht: 835 g
- Teileanzahl (ohne Gummiband, Seile/Schnüre und Sbrick) : 689
Wer das von drei Motoren (2× L-Motoren, 1× M-Motor) und einem Servo angetriebene Teil sich näher anschauen möchte, bei Rebrickable ist es zu finden unter der Nummer MOC-48728 oder hier via Link zu Rebrickable (Klick).
The Beatles – Sergeant Pepper (08.2020)
Die Beatles, die wohl berühmteste und finanziell erfolgreichste Band seit Zeiten – passt eigentlich null ins Portfolio, aber manchmal muss man als Designer auch mal ausbrechen aus seinem Schema. Ich würd euch gern Bilder der Beatles zeigen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Albums 1967, aber da ist wieder mein alter Freund, das Urheberrecht und jemand anders hat da die Rechte drauf – Noch (bis 2037, dann sind die 70 Jahre vorbei).
Seis drum, die vier Herren kennt ja eigentlich jeder und hier hat Jakob einen Beitrag für einen Wettbewerb eingereicht.
Im späten August 2020 wurde von 1000 Steine.de, einem Lego Forum in dem ich inzwischen nicht mehr aktiv bin, ein Bauwettbewerb zum Thema Musik ausgerufen. Von acht Einsendungen konnte ich mit meinem MOC „The Beatles – Sergeant Pepper“ immerhin den dritten Platz belegen – für den es allerdings keinen Preis gab.
Der MOC ist nicht bei Rebrickable oder dergleichen zu sehen oder erhältlich. Der Spätsommer/Herbst 2020 muss in gewisser Weise für Jakob ein wirklicher Ausritt gewesen sein, da hier weitere MOC-Designs kamen, die nicht dem Beuteschema von ihm entsprechen.
Mini Lambda Class T-4a Shuttle (08.2020)
Star Wars? Jawoll, extra für ein 100-Abonenntenspecial auf YouTube für seinen Kanal hat Jakob mal schnell so ein kleinen Raumschiff aus der berühmten Weltraumsaga aus dem Ärmel geschüttelt.
290 Teile und damit im Verhältnis recht günstig, da viele Standardteile genutzt werden. Der MOC ist bei Rebrickable als Download erhältlich unter der Nummer MOC-49867 oder hier via Link (Klick).
Im Urlaub hatte ich ein paar Teile dabei und wollte ein Modell des Lambda Class T-4a Shuttle bauen. Wieder daheim angekommen verbesserte ich es dann am Computer und erstellte eine Anleitung, die ich als 100 Abonnenten Special veröffentlichte – und die man nach wie vor kostenlos auf Rebrickable herunterladen kann.
Engel (09.2020)
Ein weiteres MOC-Design-Werk mit gerade 63 Teilen. Aber auch kleine MOCs können durchaus anspruchsvoll werden, wenn man mit wenig Steinen viel darstellen muss/darf. Oft sind aber so kleine Ausflüge in andere Designgebiete aber durchaus wichtig in der Entwicklung junger MOC-Designer.
Ebenfalls für Andreas, für den ich auch das Figarino MOC baute, entwarf ich diesen kleinen MOC, den er für den Adventskalender benutzte.
Der MOC mit über fünf dutzend Teilen ist als Download bei Rebrickable erhältlich unter der Nummer MOC-51666 oder hier mit diese Link (Klick).
Little Lightbulb Man/Glühbirnchenmännchen (10.2020)
Eigentlich heißt das kleine Glühbirnenfigürchen beim Daniel Düsentrieb korrekt: Helferlein oder Little Helper/Li’l Bulb). Die Rohfassung der Interpretation von Jakob wurde im Pizzastyle getestet, allerdings liegt das fertige MOC noch als Digitalentwurf vor.
Dieses MOC entstand zwischendurch, orientiert habe ich mich ein bisschen an dem „Helferlein“ von Daniel Düsentrieb aus Micky Mouse. Besteht bis jetzt nur als virtuelle .io Datei, die Füße können das Gewicht aber tragen, das habe ich mit echten Steinen getestet.
Der Höhepunkt aber kommt jetzt, Jakob kehrt wieder zu seinen Wurzeln zurück. einer meiner Lieblings-MOCs von ihm, obwohl das gar nicht so mein Bereich ist.
Liebherr L506 compact Radlader (08.2020 – 12.2020)
Das Ding wird euch gefallen. Im Grunde ein funktionstüchtiger Lader mit den Abmessungen 38,5 × 17,5 × 18,7 cm mit 999 Teilen und vier Funktionen (via Vengit SBrick). Der Radlader kann maximal 110g laden. Liebherr Radlger gehen immer.
Liebherr fand ich immer cool, auch weil die Farben meiner Meinung nach schön sind. Nachdem ich die Anleitung für den Gabelstapler fertiggestellt hatte begann ich am Anfang des Schuljahres 2020/21 einen Radlader zu bauen, mit dem Liebherr L506 compact Radlader als Vorbild. Hier war der Platz ein enormes Problem, noch weniger als beim Gabelstapler und der Pistenraupe. Ein paar Kompromisse waren notwendig, es hat aber dann im Endeffekt ganz gut funktioniert. Die Funktionen werden abermals über einen Vengit SBrick gesteuert, der unter dem Fahrersitz verbaut ist
Das MOC-Design ist erhältlich bei Rebrickable unter der Nummer MOC-59847 oder hier via Link (Klick).
Figarinos Fahrradladen (08.2020-12.2020)
Ok, jetzt musste ich mich etwas einlesen. Figarinos Fahrradladen, eine Hörspiel-Reihe (Sorry, Neudeutsch Podcast) von mdr.de für junge Leute. Ich hab keinen einzigen reingehört und kann mir null vorstellen, worum es geht. Wers wissen will –> Klick. Aber, Jakob hat ein MOC daraus gemacht im Auftrag.
Für dieses MOC ist die Geschichte eine bisschen eine andere. Nachdem ich im August 2020 die Beatles für den Bauwettbewerb eingereicht hatte, schrieb mich per Privatnachricht doch tatsächlich jemand an. Ob ich für ihn nicht gegen Bezahlung ein MOC entwerfen könne, dass eine Szene aus dem MDR Podcast „Figarinos Fahrradladen“ nachempfunden werden sollte und das er seiner Tochter zu Weihnachten schenken wolle. Im Laufe von drei Monaten baute ich dieses MOC und erstellte eine Anleitung dafür. Im Anschluss schickte mir Andreas die Teile zu, die er mit meiner Hilfe über Bricklink bestellt und bezahlt hatte und ich testete die Anleitung. Anschließend schickte ich die Steine wieder zurück und Andreas verpackte alles für Weihnachten. Er ließ sogar extra eine Verpackung nach seinen Vorstellungen drucken, die einem Lego Karton nachempfunden ist. Ein Highlight des MOCs ist der funktionierende Kamin, der durch einen Leuchtstein aktiviert wird. Auf Rebrickable habe ich dieses MOC bis heute noch nicht gepostet, sie wird aber 2021 noch folgen.
Lonely Imperial Lighthouse (10.2020 – 11.2020)
Einer meiner absoluten Highlights, welches an alte vergangene Zeiten anknüpft, an die Zeiten, wo Lego die Piraten und die imperialen Truppen hatte. Als Burgen auf tropische Nächte gestoßen sind (1989 – 2002) und Schiffe endlich mal als Segler kamen. Genauer lässt sich sogar dieser MOC zeitlich auf Grund der Flagge einordnen auf die Jahre 1989 – 1991, denn das waren die einzigen Jahre, in denen die blau-weiße Imperiale Flagge mit den Schwertlilien (Fleur-de-lis ähnlich dem imperialen Wappen Frankreichs vor 1789) genutzt wurde. Imperial ist eigentlich heraldisch gesehen nicht ganz richtig, denn die dargestellte Krone ist die eines Maquis oder Herzogs, nicht die eines Königs oder Kaisers. Diese blau-weiße Flagge wurde später durch eine rot-weiß gestreiften Flagge ersetzt mit zwei Kanonen und einer Krone, die sich eher zwischen Herzog, Fürst und König bewegt aus heraldischer Betrachtung heraus. Ganz später, in den letzten Jahre des Piratenfranchises von Lego (1996 – 2002) kam eine weiße Flagge mit blauer Umrandung dazu, die eine Krone abgebildet hat, welche sehr stark der Krone der spanischen Borbonenkönige entspricht (Klick). Dazu obendrein ein Wappen, was sehr an die vergangenen imperialen Zeiten der spanischen Krone erinnert (Klick). Trotzdem, für mich persönlich ist und bleibt die blau-weiße Flagge das A und O der imperialen Seetruppen.
Jetzt hab ich euch genug zugesülzt über Heraldik bei Klemmbausteinen, das MOC ist eine Kooperation von Jakob und einem weiteren jungen Mann: Anderl (aka Leander). Zusammen haben beide das Set mit über 2620 Teilen konzipiert in den Monaten Oktober und November 2020.
Über die Steinfreude Community lernte ich Anderl (Leander) kennen, der im gleichen Alter ist wie ich und auch MOCs baut. Einige Wochen später begannen wir über die tolle „Build together“- Funktion des Programms Stud.io, über die man mit Menschen zusammen auf der ganzen Welt an einem Modell arbeiten kann, eine Piratenburg zu bauen. Das Ergebnis nannten wir „Lonely Imperial Lighthouse“ und veröffentlichten eine Anleitung auf Rebrickable, allerdings über Leanders Account
Die Anleitung zu dem durchaus opulenten Werk ist auf Rebrickable unter Nummer MOC-58729 einsehbar oder hier via Link (Klick).
Die Zukunft?
Jakob ist aber als umtriebiger junger Mann natürlich nicht am Ende, ganz im Gegenteil – er ist schon wieder tief in seiner Materie, nämlich mit dem MOC zu einem Bobcat T450, einem kleinen kompakten kettenangetriebenen Lader. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im März 2021 hatte er drei Videos auf seinem Kanal hochgeladen, die aber eindrucksvoll zeigen, wohin die Reise geht, ich habe mir erlaubt seine ganze Playlist auf YouTube zu verlinken:
Wie beim letzten Gespräch zwischen ihm und mir klar wurde, dass möglicherweise der Name „Lego“ auch langfristig aus dem Namen JB Lego Creations ersetzt wird durch Brick. Vielleicht sehen wir eines Tages seine Werke im Netz mit den Namen JB Brick Creations – eine vielleicht weise Änderung, ist doch die Klemmbausteinwelt allgemein so riesig, dass Lego nur einer der vielen Marken und Hersteller da draußen ist. Verfolgt ruhig weiter die Laufbahn von Jakob, ich bin überzeugt, dass wir sicherlich seinen Namen eines Tages mal auf einer Packung eines Klemmbausteinsets bewundern dürfen.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken bei Jakob, der mir die freundliche Genehmigung gegeben hat, sein Bildmaterial nutzen zu dürfen und auch für das Interview seine Zeit geschenkt hat.
Auch bedanke ich mich bei euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe, dass ihr eine gute Zeit hattet.
Haut rein und baut fein!