Man hört und glaubt es kaum, aber heute hat mich Scottie Hui von Brick Me Up Scottie, der beliebte sowie bekannte Youtuber und Händler aus Hong Kong kontaktiert. Er hat ebenfalls auch wie Steingemachtes, Bausteinecke und vielen anderen Händlern Liebesbriefe von Anwälten aus Billund erhalten.
Ich war wirklich recht erstaunt, weil damit eigentlich wohl wirklich der Däne sich damit bewusst wurde, dass die Welt zum Thema Klemmbausteine doch mehr als aus Zentraleuropa und Nordamerika besteht. Aber wie ist der dänische Marktführer mit dem L vorgegangen gegen Brick Me Up Scottie?
Scottie hat mich wie vorhin erwähnt schriftlich kontaktiert und bat mich, der deutschsprachigen Community über den Sachverhalt zu informieren, dass der dänische Marktführer gegen ihn ziemlich überraschend vorgegangen ist.
Brick Me Up Scottie nutzt als Shop-Plattform Shopify aus Kanada wie viele andere Händler auch im Netz. Genau hier hat Lego angesetzt und hat moniert, dass bei Artikel von LOZ mit dem Namen „LEGO“ die Inkompatibilität zu den LOZ-Steinen beschrieben wurde. LOZ-Steine sind 25% kleiner und sind nur dreiviertel so groß wie die Normgröße mit acht Millimeter, auf die der Marktführer aus Dänemark setzt. Wohlgemerkt ist hier das Patent schon vor über vierzig Jahren abgelaufen. Die Artikel wurden einfach ohne Vorwarnung entfernt.
Ebenfalls hat Lego in der Benachrichtigung an Scottie Hui in den Mails dargelegt, dass Minifiguren abgebildet seien und manche der Setverpackungen zu sehr dänischen Pendants entsprechen. Allerdings kamen die Benachrichtigungen erst nach den Artikelsperren durch Shopify, wovon Scottie und seine Frau Ida absolut überrascht wurden. „Ambush Assault“ ist ein schönes englisches Wort dafür.
Die Nachricht ist so brandheiß, dass er auch erst demnächst (Stand 13. Juni 2021) bei seinem Rechtsvertreter Rücksprache halten kann, wie weit das mit dem Recht in Hong Kong übereinstimmt. Vermutlich wird sich hier Shopify auf kanadisches Recht berufen, in wie weit hier die Minifigur geschützt ist, war zum Zeitpunkt des Artikels noch nicht zu eruieren.
Aber: Die beiden Huis nutzen das, um auch mal im Shop auszumisten und alle Beschreibungen samt Bebilderungen auf den neuesten Stand zu bringen. Das heißt, dass die Abbildungen sämtlicher Minifiguren rausfliegen und auch mit einem Auge drauf geschaut wird, ob nicht wirklich eine Setdarstellung einem dänischen Gegenstück zu ähnlich aussehen könnte. Mit einem lachenden Augen meinte Scottie, dass wohl ihr Shopauftritt nicht unähnlich einem Aliexpress-Shop ähneln könnte nach der Reorganisation. Dort entfernen die Händler ebenfalls die Darstellung von Minifiguren aus dem Shop – liefern diese aber dennoch mit.
Auch muss man hervorheben, dass Scottie sehr wohl auf das Thema geistiges Eigentum (IP, intellectual property) viel Wert legt und möglichst keine Sets zeigt, die geklont wurden oder keine Lizenzierung besitzen (Stichwort: geklautes MOC). Er ist meines Erachtens der falsche Mann, den sich Lego hier herausgepickt hat.
Auch wenn der dänische Marktführer hier sein Recht für sich geltend macht, was Billund jederzeit zusteht und auch als Marken- und Rechteinhaber so handeln muss. Ein Geschmäckle hat es dennoch.
Zurück zum Shopumbau: Aus der Not eine Tugend machen – denke, das ist am besten damit beschrieben.
Ich halt euch auf dem laufenden Stand, wenn es Neuigkeiten aus Hong Kong gibt. Ansonsten kann ich euch definitiv den YouTube-Kanal Brick Me Up Scottie empfehlen sowie die üblichen Social Media Kanäle wie Instagram und Facebook. Klar, auch den Shop der Huis: Brickmeupscottie.com.
Danke für eure Aufmerksamkeit, genießt eure Bautätigkeiten und lasst euch nicht stressen. Haut rein und baut fein!